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Journal of Olympic History Nr. 1/2017

Die erste Ausgabe des 25. Jahrgangs beginnt mit zwei starken Frauen. Volker Kluge widmete seine Titelstory der deutschen Studentin Barbara Rotraut Pleyer, die als „Friedensengel“ („Peace Angle“) in die Olympiageschichte einging. Ihr missglückter Versuch, die Eröffnung der 1952er Spiele mit einem Friedensappell zu verbinden, veranlasste das IOC, jede Form von Demonstration oder Propaganda innerhalb der olympischen Stätten zu verbieten. Bisher unbekannt: Mit ihrem missglückten Auftritt Helsinki begann erst Pleyers Leben als „peace worker“.

Die andere Frau sorgte ein halbes Jahrhundert später für Schlagzeilen. Die Schwedin Carolina Klüft war von 2002 bis 2007 die weltbeste Siebenkämpferin. Sie begann unbeschwert wie „Pippi Langstrumpf“, wie Leif Yttergren und John S. Hellström schreiben. Als sich aber zum Schluss der Karriere ihre ernsthafte Seite durchsetzte, stieg zwar das Interesse an ihrer Persönlichkeit, es wuchs aber auch die Kritik.
Auch nach über 80 Jahren sorgen die 1936er Spiele für Diskussion. Diesmal geht es um die Rolle des Tanzes im Dienst der NS-Propaganda (Autorin Elizabeth Hanley) und Beethovens Neunte Symphonie, mit der auf Wunsch Pierre de Coubertins der Eröffnungstag der Berliner Spiele endete (Autor Jeffrey O. Segrave).

Dass die Sieger der antiken Spiele selten Amateure waren, ist hinlänglich bewiesen. Dass die griechischen Städte, die ihnen Privilegien gewährten, sich aber auch um Talentförderung kümmerten, wurde bisher nicht beschrieben. Professor Christian Mann (Mannheim) verrät, welche Motive es dafür gab und wer das bezahlte.
Der Schotte Donald Macgregor, 1972 Olympiasiebter im Marathonlauf, beschäftigt sich mit den „Fantastic Four“, hinter denen sich seine Kollegen Ferris, Harper, Robertson und Wright verbergen. Sie gewannen in den 1920er und 1930ern Olympiamedaillen im Marathonlauf oder sie belegten zumindest vordere Plätze.

Zur jüngeren Olympia-Geschichte gehören die „Smoke-free Games“, die vor 25 Jahren anlässlich die 1992er Spiele in Barcelona ausgerufen wurden und an die der Spanier Alberto Aragon-Perez erinnert. Was Anfang der 1980er Jahre zaghaft begann und sich in Protesten einzelner Umweltschützer artikulierte, zählt heute zu den existenziellen Fragen der Olympischen Bewegung.
Zuletzt bearbeitet 24.07.2017 15:30 Uhr