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Journal of Olympic History Nr. 2/2017

Die 131. IOC-Session im September in Lima ist ein idealer Anlass, den Fokus auf das Gastgeberland zu lenken. Perú liegt nur scheinbar an der olympischen Peripherie – tatsächlich war es schon 1900 in Paris vertreten. Seit Berlin 1936 haben peruanische Mannschaften mit Ausnahme von 1952 an allen Sommerspielen und seit 2010 auch an Winterspielen teilgenommen. Wer sich in der Olympiageschichte auskennt, weiß vielleicht auch, dass der Schütze Edwin Vásquez Cam 1948 Gold gewann. Sein Porträt befindet sich in dieser Ausgabe.

Die von Volker Kluge geschriebene Titelstory ist jedoch den Fußballern gewidmet, die 1936 als Mitfavoriten galten. Es gibt viele Gründe, weshalb ihre Geschichte kaum bekannt wurde. Denn es ist kein Ruhmesblatt für den Welt-Fußballverband, der die Südamerikaner nach ihrem 4:2-Sieg im Viertelfinale gegen Österreich zu einer Wiederholung des Spiels zwingen wollte.
Allerdings ist es ein Mythos, in Hitler den Verursacher zu sehen. Vielmehr war der als „fair“ bezeichnete FIFA-Beschluss, der letztlich zur Abreise der Peruaner führte, ein Ausdruck europäischer Hochnäsigkeit, mit der auf die sogenannten Exoten hinabgesehen wurde.

Was bietet diese Ausgabe sonst noch? Es gibt zwei runde Geburtstage zu feiern: Der „Fliegende Finne“ Paavo Nurmi wurde vor 120 Jahren geboren – vier finnische Autoren analysieren die Bedeutung seines Namens als „Marke“. Pierre Gricius schreibt über seinen Luxemburger Landsmann Josy Barthel. Der Olympiasieger von 1952 im 1500-m-Lauf wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden.

Ein anderes Highlight, das Rolf Bos beisteuert, ist ein Gespräch mit der 106-jährigen Niederländerin Mien Schopman-Klaver, die 1932 als Reservistin für die 4x100-m-Staffel nach in Los Angeles reiste. Sie ist die älteste lebende Olympiateilnehmerin der Welt.

Andere Beiträge beschäftigen sich mit den niederländischen Olympiateilnehmern von 1900 (Henk Mees und Wim Zonneveld), den Wenlock Olympic Games (Taylor McKee und Brittany Reid), den panhellenischen Spielen von Aktion (Christian Wacker), der Olympiateilnahme des Saarlandes von 1952 (Prof. Hans Giessen) und einer seltenen Olympiafackel, die 1980 in Moskau mit 20 Exemplaren zum Einsatz kam.
Zuletzt bearbeitet 24.07.2017 15:51 Uhr