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Journal of Olympic History Nr. 1/2018

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Der 26. Jahrgang des Journal of Olympic History beginnt mit einer Nachlese zu den Olympischen Winterspielen in PyeongChang einschließlich eines umfangreichen Statistikteils. Im Mittelpunkt der neuen Ausgabe steht jedoch das 50-Jahr-Jubiläum der Spiele von 1968. Der Amerikaner David Davis erinnert an seinen Landsmann Bob Beamon, und er erzählt die Geschichte des damaligen Amateurfotografen Tony Duffy, der vor einem halben Jahrhundert in Mexiko-Stadt dessen grandiosen 8.90-m-Weitsprung in einem perfekten Bild festhielt.

Ein anderer Beitrag beschäftigt sich mit den Winterspielen in Grenoble und den überragenden DDR-Rennrodlerinnen, die nach drei Rennläufen wegen „geheizter“ Kufen disqualifiziert wurden. Nach Prüfung vieler neuer Quellen sind die Autoren Karsten Lippmann und Volker Kluge zu der Erkenntnis gelangt, dass die drei Frauen das Opfer eines Komplotts wurden. Geht es um die Neuverteilung der Medaillen? Nein, aber die Wiederherstellung der Ehre dieser Sportlerinnen ist nicht zu viel verlangt.

Neunzig Jahre sind seit den Olympischen Spielen von Amsterdam 1928 vergangen, als erstmals das Frauenturnen auf dem Programm stand. Es wurde von der Mannschaft des Gastgebers gewonnen. Doch es ist ein schmerzlicher Rückblick, der Ruud Paauw zu verdanken ist. Von den zehn Turnerinnen waren fünf Jüdinnen, von denen nur eine einzige die deutschen Vernichtungslager überlebte.

Gleich zweimal kommen in diesem Heft Athleten zu Wort, die mit ihren schriftlichen Hinterlassenschaften das Bild der Spiele der I. Olympiade vervollständigen. Die Rede ist von dem Australier Edwin Flack, der in Athen den 800 und 1500-m-Lauf gewann und dessen Briefe, die er aus Griechenland an seinen Vater schrieb, von Professor Ian Jobling transkripiert wurden.

Den anderen Artikel widmete Autor Volker Kluge dem Österreicher Adolf Schmal, genannt „Filius“, der den Sieg im Zwölf-Stunden-Radrennen errang. Da er auch ein Sportjournalist war, verfasste er den Bericht über den längsten Wettbewerb, der jemals bei Olympischen Spielen ausgetragen wurde, gleich selbst. Anschließend stieg er vom Fahrrad auf das Motorrad um, und schließlich wechselte er ins Automobil. „Filius“ wurde der führende Motorsport- und Tourismus-Pionier Europas, den man in Österreich noch heute gern zitiert.

Nachdem in Deutschland das Bundesverfassungsgericht ein „drittes Geschlecht“ für den Eintrag im Geburtenregister gefordert hat, fragte sich der ehemalige IAAF-Vizepräsident Helmut Digel, welche Folgen ein solches Urteil für den Sport der Zukunft haben könnte.

Der Schwede Ulf Lagerström schrieb über den US-Athleten Allen Woodring, einen heutzutage beinahe „vergessenen Olympiasieger“, der jedoch 1920 in Antwerpen im 200-m-Lauf keinen Geringeren als den berühmten Charles Paddock schlug.

Gunnar Meinhardt interviewte einen der ältesten olympischen Zeitzeugen: den 105jährigen Baron Eduard von Falz-Fein aus Liechtenstein, und ISOH-Vizepräsident Christian Wacker begab sich auf die Spur des Vaduzer Skimuseums, das sich offenbar in Luft aufgelöst hat.

Die Serie der IOC-Biographien ist bei Teil 26 angekommen. Nachrufe erinnern an prominente Olympiamedaillengewinner.

Journal of Olympic History, The Official Publication of the International Society of Olympic Historians, 80 Seiten, Preis 10,00 USD, www.isoh.org
Zuletzt bearbeitet 19.03.2018 11:05 Uhr